Sonntag, 28. März 2010

Versprochene Fotos

Nun bin ich heute mit meinem Netbook in die Stadt abgezogen, und sitze hier gemütlich bei einem Wassermelonen-Smoothie in einem netten Kaffee mit WLAN Anschluss. Hier gibts zwar keine Nepalesen, sondern nur Touristen, aber alle mit einem PC vor sich....

Das war vor wenigen Tagen in Kathmandu, nicht mehr auf einer der Hauptverkehrsrouten, sondern in einem Innenhof mit grossem Tempel, an allen Seiten umgeben von diesem alten Gebäude mit diesen schönen geschnitzten Fenstern, natuerlich alles bewohnt, und hier sogar von einem richtigen Haushund, der sein Fenster auch lautstark verteidigt hat. Beim dritten Foto hab ich dann schon befürchet, dass er runter springt.

Gestern war ein Franzose bei uns, Andrei hat ihn in der Stadt kennengelernt und ihn gefragt, ob er nicht den Kindern etwas vorführen will. Laut Visitenkarte ist er Jongleur und Komödiant. Er ist 24 Jahre alt und ist eigentlich nur auf der Durchreise von einem Engagement zum anderen. Unter anderem war er im Jänner auch auf einer Zirkus Schule in China und auf einer Kung-Fu Ausbildung. Wir waren alle begeistert, und die Kinder glauben bis jetzt, dass er zaubern kann.


Das Foto hat eines der Kinder gemacht, aber das mit dem Tele hab ich ihnen noch nicht erklärt. Sie sind alle soooo lieb, und ich werde sie wirklich vermissen, denn ich habe ständig eines (mindestens) an mir kleben und die Zeit ist ja doch nun schon einige Jahre her, aber irgendwie haben sie alle schmutzige Hände, und die Kamera gehört dann wieder geputzt ;-).

Jetzt werde ich noch einige Mails schreiben und meine mir selbst gestellten Aufgaben alle erledigen, und dann gehts wieder nach Hause ins Hostel. Es ist nicht so einfach, jemandem, der nicht hier ist, auch dem Gründer dieser Schule, der sich ja hier auskennt, zu erklären, wie schwierig es ist, hier zu arbeiten, so wie man es eigentlich gewohnt ist. Aber ich habe viel Gelassenheit dazu gewonnen. Obwohl ich heute mal wieder den nepali Style erlebt habe. Seit einem Monat heißt es, dass am 31. März Zeugnisverteilung ist. Also habe ich alles so eingeteilt, dass ich bis zu diesem Tag hier bin und am 1. April nach Pokhara fahre. Das ist ein schöner Abschluss hier, wenn die Kinder die Zeugnisse bekommen und eine Feier stattfindet. Heute: Zeugnis ist postponed - verschoben, auf den Samstag. Warum? Hmmm, es ist so viel zu tun...... Um 10 Uhr ist heute der erste  Lehrer in die Schule gekommen, aber zu Mittag waren dann alle so fleissig, dass sie ihre Teller auf die Schularbeiten stellen mussten, weil sie nicht von ihrer Arbeit weg konnten. Ja, ..... aber ich bin am Samstag schon in Pokhara, und ich werde es sooo schön haben.

Bis dahin gibts aber sicher noch eine Meldung von mir, überleg gerade, ob ich nicht doch noch einen Ausflug in den paar Tagen mache, immerhin habe ich ja jetzt einen Tag mehr Zeit. Ihr seht, alles hat sein Positives, und ich sehe es sogar!

Samstag, 27. März 2010

Nepali style

Tja, heut bin ich nicht so richtig zufrieden.... Irgendwie funktioniert heute nichts so ganz wie ich will. So ganz hab ich die nepalesische Gelassenheit wohl noch nicht uebernommen....

Kein Strom, zuerst kein funktionierendes Cyber, jetzt keine Moeglichkeit auf meine Fotos zuzugreifen... tja...

Im Bus haben wir uns heute schon alles aufgezaehlt, was bei uns selbstverstaendlich ist ;-). Wie wird das schoen sein, wenn wir einfach Musik aufdrehen koennen, oder den Fernseher, oder eine Kerze wirklich der Romantik wegen anzuenden, das Internet einfach so verwenden, einfach ums Eck ein Lokal zum Essen zu haben, uiiii, da gibts schon einiges...

Aber dafuer war ich gestern sehr erfolgreich! Da war ich zwar eine Zeit hier unterwegs, aber dafuer habe ich mein Visum verlaengert, habe meine Permission fuer das Annapurna-Gebiet und meine Registrierung als Trekker! Und den Koenigspalast hab ich mir auch angeschaut! Und im PizzaHut war ich, klimatisiert, auf einen Eistee mit Eiswuerfeln! Da kann man ja zufrieden sein, eigentlich haett das noch bis heute halten sollen.

Aber gerade beim Schreiben kommt es mir eh schon wieder witzig vor. Man aendert hier wirklich seine Einstellung.

Trotzdem, das naechste Mal versuch ich euch wieder ein paar Fotos von meinen vielen mitzuschicken!

Dienstag, 23. März 2010

Ausflug nach Nagarkot 2

Ich hab zu viele Fotos ins Internet-Cafe mitgenommen, die ich euch zeigen moechte, war ja auch so schoen!
Daher gibts also einen 2. Teil.

Am naechsten Tag bin ich dann zu einem Aussichtsturm gewandert, wo die Aussicht natuerlich nicht mehr so toll war (weil es schon wieder dunstig ist, und das wird vermutlich auch so bleiben zu der Jahreszeit). Aber dafuer hab einige Minuten gebraucht, bis ich mich dazu durchgerungen habe, ihn zu besteigen. Es war so eine merkwuerdige Konstruktion aus Metallrohren als Leiter, naja.... (Ich bin ja schon gespannt auf all die Haengebruecken, die noch auf mich zukommen.. huhu....)
Am Nachmittag bin ich dann noch mit einem Nepali durch die Doerfer spazieren gegangen und er hat mir einiges ueber die Lebensweise der Menschen hier erzaehlt. Dann hat er mich noch in das Haus seiner Freunde mitgenommen, die in einem nach der traditionellen Art gebauten Haus leben, mit den Tieren unter einem Dach, sehr einfach, aber blitzsauber, und die Leute waren sehr freundlich. Ich habe ein Glas selber gemachten Reis- oder Getreidewein bekommen und eingelegtes Gemuese.

Und am Montag bin ich dann mit meinem Rucksack von Nagarkot weitergewandert. Ich hab mir erklaeren lassen, wie man von hier zu einer grossen Tempelanlage kommt. Die meisten haben gemeint, gar kein Problem, immer die Strasse lang und dann mit dem Taxi, aber das genau wollte ich nicht. Wanderkarte gibt es hier nicht, fuer alle, die sich das gerade fragen. Aber ich hab einen Weg durch die Doerfer gefunden, zwischen den Feldern, vorbei an Kindern, die um Schokolade fragen. Die koennen ganz schoen nervig sein. Das da war auch so ein kleiner Rotzloeffel.

Und so bin ich nach mehr wie vier Stunden nach Changu Narayan gekommen, wieder beeindruckend, aber eigentlich war ich ganz schoen muede. Ich bin schon gespannt, wie das "echte" Trekking wird. Haltets mir die Daumen!

Ausflug nach Nagarkot 1

Ich bin wieder zurueck von meinem Ausflug! Schoen wars!

Ich wollte mal wieder ins Freie und mich auch ein bisschen fuers Wandern eingehen. Also auf nach Nagarkot. Das ist ein Ort, der in allen Fuehrern als unbedingt sehenswert angefuehrt wird, nicht weil der Ort so toll ist, sondern wegen der Umgebung. Und wirklich, dafuer lohnen sich die 3 Stunden Busfahrt!

Was sagt ihr dazu? Das Foto hab ich am Samstag gleich zu Mittag nach dem Ankommen aufgenommen, auf der Terasse von meinem Hotel "Hotel at the end of the universe" (good old Douglas Adams ;-)...) bei einer Kanne Milchtee. Die Unterbringung war zwar sehr einfach, aber an das hab ich mich ja eh schon gewoehnt.

Dann habe ich einmal die Umgebung erkundet und ganz viele schoene Fotos von den Menschen und Tieren hier gemacht.

Das Maedchen war voll Begeisterung ueber den Badetag und hat ziemlich geplantscht in ihrer Schuessel. Der Hahn war wahrscheinlich weniger begeistert. Er war direkt von einem Gefluegelladen angebunden, und daneben sind schon einige seiner Artgenossen zum Verkauf angeboten worden. Aber das Foto zeige ich dann erst zu Hause her. Ich wandle mich immer mehr zum Vegetarier.

Nagarkot liegt uebrigens so um 2.100 m, wieder kreisen die Adler hier ueberall. Das Wetter stellt sich anscheinend gerade auf Sommer um. Es ist auch hier heroben ordentlich heiss und im Laufe der drei Tage bekomme ich ganz schoene Farbe.

Donnerstag, 18. März 2010

Pruefungen und so weiter

Nun haben sie also ihre Abschlusspruefungen, meine lieben Schuelerinnen und Schueler, jeden Tag stehen sie um 6 in der Frueh auf und lernen auswendig, was das Zeug haelt. Es klingt ein bisschen wie die Gebete im Kloster, wenn sie auf der Terasse stehen und vor sich hin murmeln. Und 6 Uhr frueh deswegen, weil es grad ein bisschen kritisch ist mit dem Strom. Zur Zeit gibt es nur mehr 12 Stunden Strom pro Tag.

Aber ich bin heute (mit einigen Abstuerzen natuerlich) sogar mit den Computer-Pruefungen fuer eine Klasse fertig geworden. Aber der Generator ist natuerlich auch zum Einsatz gekommen. Leider ist ein Maedchen durchgefallen.... Aber was soll ich tun, wenn sie nicht einmal weiss, wie man ein Word-Dokument aufmacht und es speichert..... Naja..... Morgen gehts es weiter....
Vorgestern war ich uebrigens koreanisch essen in Kathmandu, was ausgezeichnet war. Aber ich denke, das sieht man auf dem Bild ;-)
Und dann hab ich natuerlich noch einen Tempel und ein Kloster mitten in der Stadt besichtigt. Ich gestehe, sie sehen sich ziemlich aehnlich, aber sie sind schon sehr eindrucksvoll, und die freundlichen Moenche sind es auch.

Montag, 15. März 2010

Shivapuri Nationalpark

Heute hab ich wieder mal die Wanderschuhe angezogen. Es ist ja ein Feiertag. Also fahre ich mit dem Bus bis zur Endstation in Richtung Norden und Stadtrand, das ist nicht wirklich weit von uns.

Beim Aussteigen aus dem Bus steht ein Mann mit 2 Ziegen da. Ob er mit ihnen einsteigt? Das soll es ja geben.. Nein, duerfte doch nicht gestattet sein, also werden die beiden Ziegen aufs Dach hinaufgehoben, oben am Gepaecksgitter angebunden und los gehts. Der Mann drinnen, die beiden Tiere oben, ein bisschen verzweifelt maeen sie schon, die Armen!

Nach einiger Zeit komme ich zu einem grossen Tempel, mit einer tollen Gott-Darstellung, mit 10 Koepfen, 10 Armen und 10 Beinen.
Uebrigens steht im Reisefuehrer, dass Nepal 28 Millionen Einwohner hat und geschaetzte 30 Millionen Goetter. Das glaub ich mittlerweile aufs Wort. An jedem Eck findet sich ein kleiner Tempel, eine Statue, ein Stein, der verehrt wird und wo Opfer hingebracht werden und Farben.
Dann suche ich eine Zeitlang den richtigen Weg, Trampelpfade gibt es ja genug, aber ob die von Wanderern sind, die ich nicht treffe, oder von den vielen Ziegen oder Kuehen, die immer wieder auftauchen, ist halt die Frage... Aber irgendwie gelingt es und ich wandere durch eine Foehrenwald, auf einem schmalen Pfad, schoen hinauf, bis ich zu einem grossen buddhistischen Kloster komme. 
Freundlich werde ich eingelassen, natuerlich bin ich der einzige Besucher hier. Einer der Moenche, der recht gut englisch spricht, macht fuer mich ein Fuehrung und sperrt extra fuer mich alles auf.
Das Kloster ist in einem wunderschoenen Zustand, wie die meisten buddhistischen Kloester, die ich bis jetzt hier gesehen habe. Sie sind sehr schon bemalt und geschmueckt. Dieses steht auf einem recht versteckten Platz, es ist sehr idyllisch hier.

Endstation war dann in Budhanilkantha, beim liegenden Vishnu. Hier war ich schon einmal, aber die Farbenpracht  ist gewaltig.

Lazy days in Kathmandu

Eigentlich wollt ich gestern ja schon diesen Beitrag schreiben, doch dann hat es draussen gedonnert und geblitzt und ich hab die Aktion hier rasch abgebrochen. Draussen hat es ordentlich gewittert, zwar nur getropft, aber ein ordentlicher Sturm hat den Sand durch die Strasse getrieben. Und ich hatte fast einen Zusammenstoss mit einer Kuh! Ich weiss aber nicht wer mehr erschrocken ist.... ;-) Die wollte auf jeden Fall auch nach Hause.

Wir sind ganz gemuetlich durch Kathmandu gebummelt und haben vorgehabt, wirklich nur die Wanderstoecke zu kaufen, die uns noch fehlen. Das haben wir auch mindestens 10 Minuten durchgehalten. Dann haben wir ein Geschaeft entdeckt, in dem wir noch nie drinnen waren, mit ganz vielen duftenden Dingen, hmmmm.....

Der Mann laesst sichs auch gut gehen und sich hier auf einer der Hauptstrasse verwoehnen und verschoenern. Ich hab mich uebrigens bis jetzt nicht zum Friseur getraut, meine Haare duerfen wachsen wie sie wollen, Farbe haben sie gekriegt, und waschen tu ich sie nach Moeglichkeit jeden Tag (ich weiss zwar nicht obs hilft gegen die Laeuse, aber es beruhigt... ;-) ...)

Nachdem wir unsere Stecken noch immer nicht zu dem Preis gefunden haben, den wir uns vorgestellt haben, machen wir Kaffee-Pause in dieser Oase. Dass es so etwas hier gibt! Wunderschoen, gepflegt, die Voegel zwitschern und im Nebenhaus singt unermuedlich ein Mann, nepalesisch, sehr melodisch......



Die beiden Damen sind uebrigens meine Mitfreiwilligen Martina (links) und Diana. Martina ist Masseurin, sie teilt das Zimmer mit mir. Sie bleibt noch ein bisschen laenger als ich hier und reist am Ende auch noch nach Indien. Diana ist Krankenschwester in Linz, das ist eine recht Nette. Sie ist erst nach uns angekommen, bleibt bis Ende April hier und will dann mit ihren Eltern bergsteigen gehen.Tja, die sind etwa so alt wie ich..... Aber ich fuehle mich ganz wohl hier, obwohl ich die Aelteste bin. Es duerfte nicht so das uebliche Alter fuer Freiwilligen-Arbeit sein.

Geschafft! Mit drei paar Wanderstecken (und einigen Raeucherstaebchen und einem Brot! fuers Fruehstueck) finden wir das naechste Lokal zum Abendessen. Auch mitten im Zentrum, zwar ein Touristentreff, aber mittlerweile wimmelt es hier vor Touristen. Der Fremdenverkehr ist ja schliesslich die Haupteinnahmequelle Nepals. Alle Geschaefte hier in der Stadt sind drauf ausgerichtet, und jeder Nepalese bietet sich an, dass er als Guide die Fuehrung uebernehmen kann, wo immer man auch will. Hier in Kathmandu durch den Trubel der Stadt, aber auch auf den Everest oder den Annapurna, kein Problem.

Mittwoch, 10. März 2010

Am Montag war hier ein Feiertag: der 100. Internationale Frauentag! Ich hoffe, alle Daheimgebliebenen haben auch brav gefeiert :-)

Ich war in der Stadt und hab wirklich ganz viele Umzuege und Maersche und Demonstrationen gesehen. Es wirkt irgendwie fremd fuer mich, wenn die Frauen hier marschieren, alle mit den wunderschoenen Kleidern, sehr viele in roten Saris, und dazu Transparente tragen und PArolen rufen. Aber recht haben sie, hier haben sie sicher einiges nachzuholen.

Direkt neben so einer DEmonstrationsflaeche ist der Fun-Park von Kathmandu, so eine Art Prater auf Nepali. Aber ich hab mir alles nur angesehen, gefahren bin ich mit keiner "Attraktion", und auch die Geisterbahn zum Durchgehen hab ich lieber ausgelassen. Mich hat schon von aussen genug gegruselt....



Dann bin ich weiter und auf einen Aussichtsturm hinaufgestiegen, jeder der mit mir bei einem Turm war, weiss, dass ich das immer machen muss. Uebrigens sind mir bei dem Turm einige Assoziationen gekommen (Liebe Gruesse an Sabine und Bernhard!)...


 Und dann der Ausblick! Das war die 231 Stufen schon wert, sozusagen ein Klacks....




Sonntag, 7. März 2010

Bhaktapur

Gestern bin ich wieder mal im Umland unterwegs gewesen. Ich bin mit dem Bus nach Bhaktapur, das dauert so von der Schule weg etwa eineinhalb Stunden, mit 2 x umsteigen.

Die Busstation ist leider vom Zentrum recht weit entfernt, aber dadurch bin ich wieder bei einem Picknickplatz vorbei gekommen. Anscheinend ist das da ueblich, dass sich die Familien oder Freunde zusammentun, und sich auf bestimmten Plaetzen zum Kochen und Essen und Tratschen und Kartenspielen zusammen setzen. Die Wohnungen sind sicher alle klein und nicht so toll ausgestattet, und das Wetter ist ja schon wunderschoen warm.

Dann war ich im Stadtzentrum, ganz anders als Kathmandu. Dafuer stehen allerdings auch an allen Gassen Kassenhaeuschen, wo man Eintritt bezahlen muss. Dafuer hat die Fahrt fast nichts gekostet, auch egal.

Dieses Tier steht gleich neben dem Haeuschen direkt am Eingang zur Stadt. Das ist nicht nur ein kleiner Bereich, sondern schon ganz schoen gross und alle Haeuser hier sind bewohnt. In diesem Zentrum gibt es keine haesslichen Neubauten, allerdings sind die alten Haeuser zwar ganz malerisch, ob sie toll zum Wohnen sind, weiss ich nicht so. Die Eingaenge sind alle sehr klein und eng und finster, aber ich hab ein paar Mal hineingeblitzt, das ist einfachst da drinnen. Aber wie ueberall, die Leute sind unglaublich freundlich, die Kinder laufen mir nach und wollen unbedingt fotografiert werden.

 
Wie ihr seht, sind auch die Strassen nicht asphaltiert, sondern mit Ziegeln ausgelegt, das ist zwar ein bisschen holprig, aber fuer mich Europaeerin schaut das schon sehr bilderbuchhaft aus. Daneben holen die Frauen vom Brunnen das Wasser, fegen die Strasse, die Maenner sitzen am Boden vor der Naehmaschine (ohne Strom natuerlich, wie halt zu Omas Zeiten) und naehen Kleidung, und die Kinder treiben leere Fahrradreifen durch die Gegend. Die Ziegen liegen auf der Strasse und die Enten watscheln durch die Gegend. Ganz genau so ist es.

 
Mitten in der Stadt ist auch der Toepferplatz (so heisst der wirklich), und hier sitzt der Toepfer an der Toepferscheibe, die Frauen tauchen die Gefaesse in die Farbe ein, am Platz liegen sie zum Trocknen und gleich um die Ecke werden sie unter Bergen von Stroh und Asche gebrannt. Ringsherum wird natuerlich auch verkauft, nur das Mitnehmen mit dem Flieger ist halt nicht moeglich, schade. 

 

Und das ist dann der Hauptplatz, der Durbar Square, der auf mich ein bisschen indisch wirkt. Bhaktapur ist die dritte Koenigsstadt in Nepal (neben Kathmandu und Patan), d.h. dass hier die Koenige auf diesem Platz auch ihre Palaeste und Tempel und Statuen errichteten. Nepal ist ein ganz altes Koenigreich, und es ist recht viel ueberliefert. Auf diesem Platz sollen angeblich mehrere hundert Gebaeude der Koenige gestanden sein, jetzt sind es "nur" mehr etwa 50, und damit wirkt er tatsaechlich leer, na zumindest leerer als die entsprechenden Plaetze in Patan und Kathmandu. Und das empfinde ich als sehr wohltuend. Hier kann man die Schoenheit wirklich betrachten und geniessen und steht nicht alle paar Meter vor dem naechsten Monument.

Samstag, 6. März 2010

Soviel zum Alltag

Tja, also das Ende des gestrigen Blogs war auch ein bisschen vom Alltag hier in Nepal.... nichts geht mehr....

Aber heute schnurrt der Generator wieder und das Internet bewegt sich auch. Auf ein Neues:

 
Dieses Bild bitte vergroessern, wenn das bei euch moeglich ist. Da sitze ich in der Mitte von Kathmandu, direkt neben dem Kathmandu Guesthouse (das ist der offizielle Treffpunkt fuer alle hier, weil das kennt jeder), trinke einen Kaffee, und da in der Luft ueber mir schwirren die Adler. Unglaublich, nicht wahr?

 
Das ist eine der unglaublichen Elektro-Installationen hierzulande. Auf der Strasse werden einfach die Leitungen angezapft, die draussen vorbei gehen, und dann fuehrt halt irgendein Kabel in eine Wohnung hinein, und im Haus (uebrigens in dem Haus, wo ich wohne) schaut das dann so aus. Mit einem schoenen Gruss an alle Heimwerker....

 
Das ist kein Einzelfall hier, die Familie ist zu einem netten Ausflug unterwegs, und das Motorrad hat sich wirklich den Berg hinaufbewegt, das habe ich als Beweis dann auch noch fotografiert. Uebrigens bin ich vorige Woche im Microbus - so ein Kleinbus von Toyota, ich schaetze bei uns fuer 9 Personen plus Fahrer zugelassen  - gefahren, und bei einer Zwischenzaehlung bin ich auf 25 Personen im Bus gekommen. Davon gibt es allerdings kein Foto, denn so viel Platz, die Kamera da aus der Tasche zu zziehen, ist da nicht wirklich....

 
Ja, das ist eigentlich fast ohne Worte. Ich hab einmal abgedrueckt, dann hat mir der gute Mann ganz oben auch noch gewinkt. Da blieb mir nur mehr ein "be careful", aber das hat er irgendwie nicht verstanden.
Hier ist halt alles anders wie bei uns, aber es funktioniert irgendwie.

Ich hatte uebrigens "den" Schock, weil meine Kamera ploetzlich nicht mehr funktionierte! Speicherkarte irgendwie defekt! Zum Glueck hab ich alle Fotos gespeichert, Netbook sei dank! Und jetzt werd ich sie auch noch auf CD brennen. Diese Fotos sind schon auf einer neuen Speicherkarte.....

Und der naechste Blogbeitrag ist wieder ueber eine Besichtigungstour, Bakhtapur...

Freitag, 5. März 2010

Wieder Alltag

Das Gewitter war recht rasch wieder vorbei. Doch am naechsten Tag haben wir zugesehen, wie sie im Armenviertel vor unserer Tuer wieder ihre Huetten gerichtet haben. Da wurden die Wellblechdaecher wieder geerichtet und neu aufgelegt, der Weg von den letzten Resten Wasser gereinigt, d.h. das Wasser in Richtung Abfluss gebuerstet und alles zum Trocknen an die Sonne getragen. Wie es hier in der Monsun-Zeit ist, wenn es jeden Tag regnet, will ich gar nicht wissen.

 

Ansonsten verlaeuft hier alles wieder ganz normal. Die Schule hat alle Schueler und alle Lehrer wieder. Die Schueler sind schon sehr aufgeregt, denn am 14. Maerz beginnen hier die Abschlusspruefungen. Das Schulsystem ist ganz anders wie bei uns. Also es gibt 3 Trimester, und jetzt im Maerz endet das 3., d.h. auch das Schuljahr. Und es werden zum Ende jeden Trimesters in jedem Fach Pruefungen abgelegt, jeden Tag eine, wie bei einer Matura. Und das gilt fuer alle Schueler, von der ersten bis zur 9. Klasse.
Und weil das nun das letzte Trimester ist, entscheiden die Pruefungen ueber Aufsteigen oder Sitzenbleiben. Und es gilt die Note der schriftlichen Pruefung. Mitarbeit oder sonstige Pruefungen zaehlen nicht, werden auch nicht aufgezeichnet oder gemacht. Und Nachpruefungen oder so gibt es auch nicht. Es gibt nur diese eine Chance. Das Ergebnis jeder Pruefung wird in Prozentform angegeben, wenn alles richtig ist, sind es 100 %. Das steht auch so im Zeugnis. Und dann wird der Durchschnitt aller Faecher ausgerechnet. Und wer beim Durchschnitt unter 40 % ist, ist durchgefallen.

Ich hoffe, ich hab das so halbwegs verstaendlich erklaert.

Und weil es dazu keine Fotos gibt, ein paar vom ganz normalen nepales  DDDassischen Alltag: 

Mittwoch, 3. März 2010

Holi Fest

Am Sonntag war hier das Holi Fest, oder das Fest der Farben. Das ist natuerlich ein Feiertag, weil einfach alle damit beschaetigt sind. Was so genau dabei gefeiert wird, wissen die Leute da eigentlich nicht, wenn man sie fragt, aber irgendwie gehts um den Fruhling.

Die erste Ueberlegung von uns Freiwilligen war: Was ziehen wir denn da bloss an? Moeglichst was Altes, etwas, das man nicht mehr braucht, ein bissl schwierig, wenn man nur so wenig Gewand mithat.

Zweite Frage: Soll man dabei ueberhaupt mitmachen? Farbe, Wasser, Schmutz? Hmmm, ich bin sehr unschluessig und eigentlich bis Sonntag frueh der Meinung, dass ich das Haus nicht verlasse.

 
Okay, das wars. Man kann ja seine Meinung aendern. Ich hab eine schwsarze Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt abgeschrieben und mich unter unsere Kinder gemischt. Ja, und dann war es wirklich lustig. Empfindlich darf man halt nicht sein, aber alle Leute, auch die Erwachsenen, sind mit Farbe unterwegs, wuenschen einem "Happy Holi" und greifen in die Farbsackerln und streichen einem Farbe ins Gesicht.


 
Und so schaut man dann aus, wenn man mitfeiert. Die Wasserflasche da war uebrigens meine Gegenwaffe, ein Loch oben in den Deckel und ich konnte zumindest alle nass machen, die mich nass gemacht haben... Ist eine tolle Spritzpistole!

 
Unser Haushund Pinkie hat natuerlich auch ein bisschen Farbe abbekommen, aber das scheint sie nicht zu erschuettern. Der Hund ist einfach immer mit dabei und ueberall, und er gehoert allen. Wenn ich in der Schule erzaehle, dass ich einen Hund habe, sagt jedes Kind, das hier wohnt, wirklich jedes, es hat auch einen Hund, und damit ist Pinkie gemeint.

 
Bis um vier am Nachmittag dauert das Fest, dann sind anscheinend alle muede und alle Wasserreserven erschoepft (leider, ich kann mich auch erst um 9 am Abend duschen, weil kein Wasser mehr da ist.... baehhhh). Aber bis dahin ziehen immer grosse Gruppen von Leute die Strassen hinauf und hinunter, zu Fuss und mit Begeisterung auch mit dem Motorrad, wuenschen sich ein schoenes Fest und bemalen sich, oder sie werden aus sicherer Entfernung, vom Balkon aus, mit Wasser begossen, mitunter auch kuebelweise.

Lustig wars!

Dienstag, 2. März 2010

Samstag in Patan

Eigentlich war ich ja schon einmal in Patan, allerdings nur kurz und mit Kindern. Fuer den Samstag hatte ich es in aller Ruhe und gemuetlich vor. Dann haben sich noch Martina und Diana angeschlossen.

 

Und nachdem wir auch gut hingekommen sind, was gar nicht so einfach ist mit diesen Bussen, und der fehlenden Beschriftung, sind wir dann zuerst in aller Ruhe ueber den Durbar Square (ich war schon wieder nicht im Museum, ich muss also noch einmal nach Patan) und dann einfach durch die Gaesschen, in verschiedene Hinterhoefe.


  

Tempel und Statuen stehen hier an jedem Eck, und Patan entpuppt sich als sehr schoene Stadt, viel ruhiger, viel gemuetlicher und viel lebenswerter als Kathmandu.

  
Das ist im goldenen Tempel, der eher versteckt liegt und von aussen kaum erkenntlich ist. Innen ist er sehr eindrucksvoll. Leider findet das auch eine deutsche Familie, wo wir drei ploetzlich ohne Absprache ganz ruhig sind und kein Wort reden, damit die uns nur nicht als deutschsprachig ausmachen. So was gibt es nicht nur in Jesolo, sondern auch in Nepal. 

  

Und hier bietet sich auch die Gelegenheit einfach das Alltagsleben zu fotografieren, es ist sehr, sehr einfach und sehr beschaulich. Eines der Fotos darf sich Agnes an ihre Fahnen heften (dedicated to you), sie hats mir ihrer Leidenschaft fuer alte Menschen verdient.

 
Ja, und das war dann der Abschluss auf einem Roof Top, oben im 5. Stock, direkt ueber dem Durbar Square, den man im Hintergrund noch leicht sieht, geniessen wir unser Abendessen. Sehr zufrieden machen wir uns auf den Heimweg.

Uebrigens hab ich noch einen Grund hier noch einmal herzufahren. Nils hat mir von ganz netten Geschaeften erzaehlt, die ich einfach nicht gefunden habe. Und ich brauche ja noch Mitbringsel fuer meine Lieben....