Samstag, 17. April 2010

Mittelstueck - der Weg bis Jomson

Ich bin ja noch ein paar Fotos und einen kurzen Bericht schuldig.

Also der naechste Tag beginnt wieder frueh und gewaltig, Sonnenaufgang:
Ich wandere entlang dem Fluss dahin, zum Glueck auf einem Wanderweg, denn die Strasse ist eine sandige, staubige, steinige Angelegenheit, auf der immer wieder Busse und Jeeps an einem vorbeifahren und in einer Staubwolke zuruecklassen. Dann finde ich einen Wegweiser zu einem See um Fuss des Daulagiri. Nachdem ich heute ebenfalls keine weite Strecke vorhabe, will ich dort hin. Durch einen wunderschoenen Foehrenwald steige ich nach oben und lande mitten in meiner ersten Yak-Herde.
Die Tiere verwirren mich ein bisschen, wie sie da muend auf meinem Weg stehen, und so verliere ich irgendwie den Weg zum See. Dafuer lande ich auf einer Wiese, wo ich ganz allein bin und den schoensten Rundumblick geniesse. Ich bin richtig ergriffen von so viel Schoenheit.
Dann ganz zufrieden, aber ophne Seeblick, wieder hinunter zum Fluss. Hier ist gerade Apfelbluete. Ueberraschenderweise gibt es hier ganz viele Obstbaeume, was ein enormer Kontrast zu den Bergen ist. Und in den Orten gibt es Apfelsaft, getrockenete Apfelspalten, Apfelkuchen und was man sonst noch so aus Aepfeln machen kann.
Ende des Wandertages ist dann in Tukche, einem kleinen Ort, zwar mit sehr netten Lokalen und Quartieren, aber nicht sehr touristisch. Es sind auch kaum Fremde da, die Leute hier klagen ueber die Strasse, seitdem kommen viel weniger Trekker vorbei.
Am naechsten Morgen laufe ich als erstes in eine Herde der Bergziegen, die gerade auf die Haenge getrieben wird. Mit denen kann ich mich schon eher anfreunden wie mit den Yaks, und die kleinen sind richtig niedlich. Die sind noch viel kleiner wie unsere Ziegen. Aus der Wolle kommen uebrigens die schoenen Pashmina Schals, von denen ich schon ein oder zwei (ein ganzes Warenlager!) gekauft habe.
Ich geniesse es, dass ich Zeit habe, plaudere mit Schulkindern auf dem Weg in die Dorfschule, besichtige ein Kloster, spreche mit tibetischen Fluechtlingen, es ist ueberall interessant. Bei dem Kloster kommen 2 Trekker vorbei, die nicht einmal von aussen einen Blick drauf werfen, die Aufforderung der Tibeterin zur Besichtigung lehnen sie mit den Worten ab : Sorry, but we have no time!
Mein Quartier ist in Marpha, einer der bekannteren Orte, und es lohnt sich wirklich ihn am Nachmittag zu durchstreifen und zu erkunden. Der Ort liegt am Berg und die Haeuser sind voellig verschachtelt in- und vor allem uebereinander gebaut.
Der naechste Tag: auf in Richtung Berge, wie halt so ueblich. Aber es ist jeden Tag ein Genuss!
Ich weiche wieder mal vom Weg ab, klettere einen Berg hinauf und gehe durch das Dorf. Eigentlich ist es ein groesserer Ort, aber halt nicht an der Strasse, damit verlaeuft hier das Leben offensichtlich ungestoert von den Trekkern in den ueblichen Bahnen, wie schon vor hundert oder zweihundert Jahren. Strom gibt es hier herauf schon, aber ausser dem Fernseher eigentlich keine elektrischen Geraete, so habe ich den Eindruck. Ein Handy haben auch fast alle, und das ist es mit der heutigen Technik, alles andere, der Haushalt, die Landwirtschaft, erscheint wie aus einer alten Zeit.

In Jomson besorge ich zuerst ein Flugticket fuer den Rueckflug, dann ein Quartier. Das Zimmer ist nicht schlecht, wie sich aber in der Nacht herausstellt, liegt es neben dem dazugehoerigen Geschaeft, und in der Nacht hoere ich die Ratten gleich nebenan tapsen.....
Aber am Nachmittag mache ich die Bekanntschaft von einer jungen Frau, die mich einlaedt mit ihr in das naechste Bergdorf hinauf zu gehen, sie arbeitet dort im Health post. Und so zeigt sie mir zwischen den Feldern und Terassen einen Weg nach oben.
Sehr nett, ganz intgeressant zu sehen, wie so etwas hier ablaeuft. Am Rueckweg blaest schon ordentlich der Wind, gut dass ich nirgends mehr hin muss, sondern nur mehr das Museum besichtigen will.

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